Aus der Volksstimme Wanzleben von Mathias Müller

Der Ausbau des schnellen Internets im Sülzetal geht weiter. Nach Schwaneberg hat jetzt auch in Osterweddingen die Ertüchtigung begonnen.

Osterweddingen l Bei strahlendem Sonnenschein wuchteten am Donnerstagnachmittag Osterweddinges Ortsbürgermeisterin Birgit Wasserthal, Gemeinderatsvorsitzender und Landtagsabgeordneter Guido Heuer (beide CDU) sowie Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner (SPD) die Spaten in den Bördeboden. In der Dodendorfer Straße vollzogen die Kommunalpolitiker im Beisein weiterer Mitglieder des Ortschafts- und Gemeinderates den ersten symbolischen Spatenstich für den Aufbau eines schnellen Internet.

Wie in der Vorwoche in Schwaneberg, als der Ausbau des schnellen Internets in der Einheitsgemeinde Sülzetal begann, ist in Osterweddingen die Mitteldeutsche Gesellschaft für Kommunikation Magdeburg (MDDSL) für das Projekt verantwortlich. Geschäftsführer Andreas Riedel zeigte sich sehr erfreut davon, dass der Ausbau des Internets in dieser Region an Fahrt aufnimmt.

„Wir brauchen das Sülzetal als Verbindung zu unseren bereits in Magdeburg und in der Gemeinde Bördeland vorhandenen Netzen“, sagte er. Riedel sprach in Osterweddingen von 582 versorgbaren Adressen, die an das schnelle Internet angeschlossen werden könnten.

MDDSL-Chef Andreas Riedel erklärt Guido Heuer und Jörg Methner (von links) den Aufbau eines Glasfaserkabels

MDDSL-Chef Andreas Riedel erklärt Guido Heuer und Jörg Methner (von links) den Aufbau eines Glasfaserkabels. Foto: Mathias Müller

Nach Schwaneberg und Osterweddingen setzt MDDSL den Aufbau der Datenautobahn in Stemmern, Bahrendorf und Altenweddingen fort.

Entgegen erster Einschätzungen seien beim Ausbau der Bundesstraße 246a in Altenweddingen in den beiden letzten Bauabschnitten doch Leerrohre in die Erde verlegt worden, in denen der Aufbau eines Glasfasernetzes möglich wäre.

Das schnelle Internet solle nach den Worten von Riedel in Osterweddingen nach dem Abschluss der Arbeiten Ende im ersten Quartal 2018 zur Verfügung stehen.

Zunächst sei eine Bandbreite von 50 000 Kilobyte geplant, die dann später auf 100 000 Kilobyte gesteigert werde. Während die Magdeburger Firma zurzeit noch das Kupferkabelnetz der Deutschen Telekom in der sogenannten Hybrittechnik im Zusammenwirken mit Glasfaser nutze, sei später auch das Verlegen von reinen Glasfaserkabeln möglich.

Für einen Glasfaserhausanschluss müsse der Kunde einmalig fast 600 Euro zahlen. Die Kunden würden ihre Verträge über Telefon und Internet mit verschiedenen Leistungsbereichen direkt mit MDDSL abschließen.

Das Magdeburger Kommunikationsunternehmen miete die Leitungen bei der Telekom an. Neben dem Osterweddinger Kerndorf werde die Magdeburger Firma auch Teile des Gewerbeparkes Sülzetal mit den schnellen Leitungen erschließen, kündigte Geschäftsführer Riedel an.

„Wir bauen ganz ohne Fördermittel, es ist allein unser wirtschaftliches Risiko, ob sich unsere Investitionen auch auszahlen“, verdeutlichte Riedel. MDDSL agiere bereits seit zehn Jahren am Markt in Mitteldeutschland und habe bislang beim Aufschluss von Ortschaften mit schnellem Internet keinen Schiffbruch erlitten.

Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner begrüßte es ausdrücklich, dass nunmehr der Aufbau eines schnellen Internetnetzes in der Einheitsgemeinde voran gehe. Die Bürger hätten das Recht auf ein schnelles Internet, zudem seien die Datenübertragungsleitungen eine Forderung der Wirtschaft.

Der Gemeinderat des Sülzetals hatte zum Ende des vergangenen Jahres beschlossen, aus der Arbeitsgemeinschaft mit dem Landkreis Börde zum Aufbau eines schnellen Internets auszutreten. Da die Gemeinde als Betreiberin des Netzes hätte auftreten müssen, seien den Mitgliedern des Gemeinderates die daraus resultierenden finanziellen Risiken zu groß gewesen. Gleichwohl beschloss der Gemeinderat, die Bemühungen zum Aufbau des schnellen Netzes in der Kommune weiterzuverfolgen. Dafür sollten Firmen wie MDDSL gewonnen werden, die das Risiko tragen würden.

Quelle: Volksstimme Wanzleben vom 26.01.2017, S. 20