Landrat Martin Stichnoth besucht Geflügelhof Müller in Wulferstedt / Erste Gänse werden fürs Martinsfest geschlachtet
Aus der Volksstimme von Yvonne Heyer
Wulferstedt | Das zahlreiche weiße Federvieh der Familie Müller ist am Ortsrand von Wulferstedt nicht zu übersehen. Auf mehreren Hektar Weiden und Wiesen, direkt hinter den Stallungen, schnattern 1500 Enten (Mularden und Flugenten) sowie 650 Gänse.
Über die schon heute stattlichen Weihnachtsgänse berichtet Hagen Müller: „Die Gänse haben wir als Tagesküken, es handelt sich um Weiße Dänische Mastgänse, aus einer deutschen Brüterei im Süden Deutschlands geholt. Das war Mitte April. Im Mai kamen die Enten hinzu. In der Regel bleiben die Jungtiere sechs bis acht Wochen im Stall, ehe es ins Freie geht. Schon bald werden die ersten Gänse geschlachtet, von vielen Kunden liegen Bestellungen für die Martinsgänse zum Martinstag am 11. November vor.“
Mit rund 100 Gänsen hat das Familienunternehmen 2003 begonnen. Über den „Buschfunk“ wurden sie immer bekannter und damit stieg auch die Zahl des Geflügels immer weiter an. Angrenzende Flächen, 7,5 Hektar sind gekauft und vier zugepachtet. „Allein zwei Hektar Schrebergärten haben wir beräumt und nutzen sie heute als Weideflächen für das Geflügel“, erklärt Manfred Müller.
Das Schlachten der Enten und Gänse geschieht ausschließlich im Schlachthaus der Familie Müller. Mutter und Sohn haben die Befugnisse und die Qualifizierung. Bis zu 150 Gänse mit einem Schlachtgewicht zwischen vier und sechs Kilogramm schaffen sie pro Tag.
Geflügelhof von den Eltern übernommen
Hagen Müller hat von seinen Eltern Manfred und Annette Müller im vergangenen Jahr den Geflügelhof übernommen. Doch in dem Familienunternehmen haben beide noch immer ihre Aufgaben. Vater Manfred kümmert sich unter anderem um den Hofladen, Mutter Prächtiges Federvieh für den Weihnachtsbraten Annette beispielsweise um das Schlachten des Federviehs. Während des Rundganges erzählt Manfred Müller, dass das Geflügel nachts eingestallt wird, eine reine Schutzmaßnahme, Gefahr lauere von zwei- und vierbeinigen „Dieben“. In Zeiten von Geflügelpest haben die Müllers auch andere Schutzmaßnahmen ergriffen. „Wir haben zwei ausgediente Schiffs-Kühlcontainer gekauft. Dort können wir das geschlachtete Geflügel bei bis zu minus 30 Grad lagern. Sollte es zum Ausbruch einer Seuche kommen, sind wir gerüstet. Zuerst würden wir die Gänse schlachten.“
Ein Standbein des Geflügelhofes war bislang der Junghennenverkauf. Diesen wird es künftig nicht mehr geben. Geschlachtete Broiler und Perlhühner bleiben aber im Angebot des Hofladens.
Lokale Erzeuger sind wichtig
Landrat Martin Stichnoth besuchte jüngst den Geflügelhof in Wulferstedt. Mit dabei Wirtschaftsförderer Danny Schonscheck, Landtagsabgeordneter Guido Heuer und der Oschersleber Rüdiger Breier.
Martin Stichnoth als Rassekaninchen und -geflügelzüchter bekannt, ist vor allem von der Haltung der Tiere begeistert. „Lokale Erzeuger sind wichtig. Der Geflügelhof Müller ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Geflügel unter hervorragenden Bedingungen aufwächst und direkt vermarktet wird. So etwas sieht man selten. Aber es ist wichtig für unsere Region, für unsere Regionalität und verdient daher unsere Unterstützung“, so der Landrat.
Wenn vom Geflügelhof Müller die Rede ist, dürfen die Kaninchen, Schweine, eine Kreuzung aus Land- und Edelschwein, nicht vergessen werden, wie auch die beiden erst wenige Wochen alten Rinder Koko und Elli.
Die Schweine, irgendwann auch die Rinder, werden in der Region von heimischen Schlachtern geschlachtet und verarbeitet. Die Produkte werden ebenso über den Hofladen vermarktet, ohne lange Wege.
Quelle: Wanzleber Volksstimme, erschienen am 28.10.2021, Seite 22
Bildinformation:
Bild 1: Hagen und Manfred Müller berichten in der Futterküche, dass das Futter für die Tiere selbst angemischt wird. Landrat Martin Stichnoth kennt sich als Geflügelzüchter aus und bestätigt die hochwertige Mischung. Foto: Yvonne Heyer
Bild 2: Mitte April kamen diese Weihnachtsgänse als Eintagesküken aus einer deutschen Brüterei in Süddeutschland. Schon bald werden die ersten Tiere als Martinsgänse geschlachtet. Foto: Yvonne Heyer