Aus der Volksstimme: Der Gemeinderat stimmte im Dezember für den Namen „Gewerbepark Sülzetal“. Der Ortschaftsrat Osterweddingen ist dagegen.

Osterweddingen | Bei seiner Sitzung zu Wochenbeginn haben sich die Mitglieder des Ortschaftsrates Osterweddingen mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass der Gemeinderat einen Beschluss aufhebt, den er am 15. Dezember vergangenen Jahres gefasst hatte. Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, dass die beiden Industrie- und Gewerbegebiete in Osterweddingen und Dodendorf ab 1. Januar künftig unter dem einheitlichen Namen „Gewerbepark Sülzetal“ zusammengefasst werden sollen.

„Wir sind der Meinung, dass der Name Gewerbegebiet Osterweddingen bleiben soll. Durch Messen und die Medien ist der Name Osterweddingen deutschlandweit und international bekannt geworden. Das sollte so bleiben“, sagte am Donnerstag Osterweddingens Ortsbürgermeisterin Birgit Wasserthal (CDU) zur Volksstimme.

Wie es in der Begründung zum Dezember-Beschluss hieß, würden derzeit das Industriegebiet aus dem Gewerbegebiet Dodendorf-Nord, aus dem Industriegebiet Osterweddingen und aus dem gemeinsamen Industriegebiet der Stadt Magdeburg und der Gemeinde Sülzetal bestehen. Um bei einer weiteren Vermarktung, der Bewirtschaftung, der Abrechnung der Industrieflächen und in der Öffentlichkeit eine größere Transparenz zu erreichen, solle das territorial zusammenhängende Areal der drei Industriegebiete den Namen „Gewerbepark Sülzetal“ tragen.

Wie Birgit Wasserthal weiter sagte, habe sie im Dezember nach dem Beschluss des Gemeinderates zur Umbenennung der Gewerbegebiete unverzüglich einen Antrag in der Gemeindeverwaltung abgegeben, der zum Inhalt hatte, den Beschluss aufzuheben. Diesen Antrag hätten alle Osterweddinger Ortschaftsräte unterschrieben. „Jetzt müssen wir abwarten, wie der Gemeinderat bei seiner Sitzung am 25. Februar entscheidet. Wir haben jedenfalls unseren Standpunkt deutlich gemacht“, sagte die Kommunalpolitikerin, die auch als Mitglied für die CDU im Gemeinderat sitzt.

Bereits am Mittwoch, 10. Februar, werden sich die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses des Gemeinderates mit dem Namensthema beschäftigen. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Beratungsraum des Rathauses Osterweddingen.

„Ob das Gewerbegebiet Osterweddingen oder Sülzetal heißt, ist eigentlich völlig egal. Wir verwenden beide Begriffe. Unsere Postanschrift lautet jedenfalls Osterweddingen“, sagte am Donnerstag Clemens Monir, Geschäftsführer von Nice Pak Osterweddingen, auf Volksstimme-Nachfrage. Die Firma, die seit Jahren ihren Sitz im Gewerbegebiet Osterweddingen an der Bahnhofstraße hat, stellt Feuchttücher her und hat viele Beschäftigte aus der Region. Persönlich finde Monir, es solle doch beim Namen Gewerbegebiet Osterweddingen bleiben, da dieser über Jahre gewachsen sei und einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht habe.

„Ich bin dafür, dass wir ein einheitliches Gewerbegebiet im Sülzetal haben. Das war ja der Hintergrund dieses Beschlusses. Wie es heißen soll, müssen wir im Konsens mit den dort ansässigen Firmen klären“, sagte Gemeinderatsvorsitzender Guido Heuer (CDU) am Donnerstag zur Volksstimme. Bei einem Unternehmerstammtisch am 17. Februar in Osterweddingen wolle Heuer die Meinung der direkt betroffenen Anlieger der Gewerbegebiete erfahren, um dann bei der Gemeinderatssitzung am 25. Februar entscheiden zu können.

Quelle: http://www.volksstimme.de/lokal/oschersleben/20160205/gemeinderat-streit-um-namen-spaltet-suelzetal vom 05.02.2016